Das kleine Dorf auf halbem Weg zwischen Bovec und Trenta zählt nur etwa 150 Einwohner, aber es hat seinen eigenen König. Wahrscheinlich auch den berühmtesten König! Möchten Sie ihn sehen? In der Residence Soča arrangieren wir für unsere Gäste gerne seinen Besuch.
Die Kirche des hl. Josef liegt etwas mehr als 200 m von der Residence Soča entfernt. Ihr klassisches Äußeres verrät nicht, dass an ihren Wänden und Decken einzigartige Gemälde des berühmten slowenischen Malers, Bildhauers und Grafikers Tone Kralj hängen.
Der 1900 geborene Tone Kralj gilt heute als einer der bedeutendsten slowenischen Modernisten des 20. Jahrhunderts. Nach dem Ersten Weltkrieg, als die Region Primorska an Italien fiel, kämpfte er auf mutige Weise gegen den Faschismus und Nazismus. In der Zwischenkriegszeit bemalte er mehr als 50 Kirchen malte er mehr als 50 Kirchen von Višarje bis Triest und nahm slowenische Nationalsymbole und antifaschistische Botschaften in die Fresken auf. Er zeichnete oft die Gesichter von Hitler, Mussolini und anderen prominenten Faschisten in Form von Teufeln oder Schlangen und Drachen. Damit zog er symbolisch die ethnischen Grenzen der nach dem Ersten Weltkrieg in Italien festsitzenden Slowenien. Sein Werk ist ein einzigartiges künstlerisches Phänomen in der europäischen und weltweiten Geschichte.
Eines seiner berühmtesten Fresken befindet sich auch in der Kirche des hl. Josef in Soča. Die Mitte der Decke ist mit einem Bild des Erzengels Michael geschmückt. Dieser, gekleidet in die Farben der slowenischen Trikolore, durchbohrt den dreiköpfigen Drachen. Wenn Sie ganz genau hinsehen, werden Sie bemerken, dass einer der Köpfe das Bild des faschistischen Diktators Duce Mussolini trägt. Sein Kopf ist von einer gleißenden Sonne, dem Symbol Japans, umgeben, ein anderer trägt das Bild des deutschen Nazi-Adlers und der dritte den Kopf des römischen und später faschistischen Adlers. An den Wänden sind die Gemälde von slowenischen und slawischen Heiligen zu sehen, was auch untypisch für Darstellungen in slowenischen Kirchen ist und daher eine Besonderheit darstellt.
Die Kirche ist auf jeden Fall einen Besuch wert, da sie ein äußerst beredtes Stück der Geschichte des oberen Posočje ist. Die Darstellung von Faschisten in typisch christlichen Fresken ist sonst nirgendwo in Europa zu finden.
Unsere Gäste können die sonst verschlossene Kirche aber besichtigen, wobei wir auch eine Führung bereitstellen können. Sprechen Sie einfach unsere freundlichen Rezeptionisten an.
Machen Sie nach dem Besuch der Kirche einen Spaziergang zum österreichisch-ungarischen Friedhof aus dem Ersten Weltkrieg, auf dem mehr als 1.400 Soldaten verschiedener Nationalitäten begraben wurden, die während der blutigen Isonzoschlachten gefallen sind. Der Friedhof ist mit einem großen Steinkreuz geschmückt und es sich zahlreiche Überreste von Grabsteinen zu sehen, die von der Vielzahl der gefallenen Soldaten zeugen.